Warum mich 2 Minuten 2 Millionen enttäuscht hat

Warum mich 2 Minuten 2 Millionen enttäuscht hat

Als ich im Juli mit meinem Business „MissFinnland’s Granola“ in der Zeitung war, bekam ich eine E-Mail von 2 Minuten 2 Millionen. Sie fanden mein Startup gut und wollten, dass ich mich für die nächste Staffel bewerbe.

Zuerst war ich überwältigt, war es doch quasi eine Bestätigung, dass meine Produkte super sind und ich auf dem richtigen Weg bin.  Ich hatte allerdings auch bedenken, ob denn mein Startup reichen würde, um in die Show zu kommen.

Ich habe lange überlegt, ob ich mich überhaupt bewerben soll. Eure Zustimmung bei meinem Life Update hat mich dann dazu bewogen, mich anzumelden.

Trotz der hohen Anforderungen im Bewerbungsformular, wie zb. zukünftiger Umsatz, Gewinn, USP usw. habe ich es doch irgendwie geschafft, das Formular Mitte August abzusenden. Ich war gespannt ob ich denn genommen werde und umso mehr freute ich mich, als zwei Tage nach Einsendung das Handy geläutet hat.

Du bist beim Casting dabei
2 Minuten 2 Millionen
© Silke Brenner

Die Freude war riesig, allerdings spielte Angst auch eine große Rolle. Ich sollte meinen Zwei-Minuten-Pitch präsentieren. Zwar noch ohne Jury aber trotzdem eine große Herausforderung.

Ich übte den Pitch tagelang, stoppte die Zeit mit, um auf die zwei Minuten zu kommen. Als der Tag des Castings gekommen war, konnte ich die Nervosität nicht mehr verbergen. Immer wieder ging ich meinen Pitch durch, hoffte, dass alles so klappt, wie gewünscht.

Das Casting selbst verlief locker. Ich präsentierte mein Produkt, meine Erwartungen an die Sendung und meine gewünschte Summe, die ich gerne hätte, um mein Unternehmen auszubauen. Sogar Kostproben von einigen Granola Kreationen habe ich mitgenommen, Anschauungsmaterial quasi.

Nach der Pitch Präsentation vor der Kamera kam der angenehmere Teil. Man plauderte über das Unternehmen, wie die Idee entstanden ist und was man sich in Zukunft erhofft.

Ich hatte ein gutes Gefühl in die Show zu kommen, die finale Zusage würde ich aber erst in zwei Wochen bekommen.

Entscheidung des „2 Minuten 2 Millionen“-Castings
2 Minuten 2 Millionen
© Silke Brenner

Nach den zwei Wochen wartete ich also gespannt. Ich starrte immer wieder auf mein Handy, checkte mein E-Mail-Postfach, aber keine Meldung.

Doch irgendwann trudelte dann doch eine E-Mail ein, mit dem Betreff „Entscheidung des „2 Minuten 2 Millionen“-Castings“ und ich wusste direkt: „Das ist eine Absage“.

Gespannt öffnete ich die Mail und war nach dem Lesen enttäuscht. Nicht enttäuscht darüber, dass es nicht gereicht hat, aber von der eigentlichen Absage.

Eine Standard E-Mail-Absage mit „Aufgrund der großen Anzahl an Bewerbungen kann leider nur ein Bruchteil der CastingteilnehmerInnen in die finale Runde kommen. Bedauerlicherweise müssen wir Ihnen an dieser Stelle mitteilen, dass Sie nicht als KandidatIn für die Sendung ausgewählt wurden…

Ich kann schon verstehen, dass sich viele für dieses Format beworben haben. Allerdings finde ich es mehr als ärgerlich, dass man als Unternehmer soviel Zeit investiert, sich vorbereitet für ein Casting und dann nur eine Standard Absage bekommt? Keine Erwähnung, was man besser machen könnte oder warum es denn wirklich nicht geklappt hat.

Man wird als Startup Gründerin entmutigt. Ist das Produkt schlecht? Sind die Zahlen unrealistisch? Was ist der Grund für die Absage. Ein „Die Gründe dafür sind von Kandidat zu Kandidat unterschiedlich und wurden mehrmals im Entscheidungsprozess diskutiert“ hilft hier leider überhaupt nicht weiter.

Fazit

Ich für meinen Teil bin mehr als enttäuscht und bin im nachhinein gesehen froh, nicht dabei zu sein. Einem Format, welches Gründer pushen will, ihnen helfen will Erfolg zu haben, allerdings bei einer Absage es nicht schafft, genaue Gründe zu nennen warum es denn nicht geklappt hat, will ich nicht beiwohnen.

Das mag für einige von euch vielleicht jammern auf hohem Niveau sein, ich sehe allerdings meinen Ärger mehr als berechtigt an.

Julia

Pics by Silke Brenner

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